• Startseite
  • News
  • Hund
  • Katze
  • Andere Tiere
  • Sonstiges
  • Internes
    • Handy Apps
    • Impressum
    • Datenschutz
    • Redaktion
Andere Tiere

Papagei – Kauf, Haltung und Ernährung

von Markus Wilde in Andere Tiere 0 Kommentare
Papagei – Kauf, Haltung und Ernährung

2.7
/
4
(
3

votes

)

Kauf von Papageien

Grundsätzlich gilt: Ein Papagei ist kein Papagei. Eine Einzelhaltung von Papageien ist unbedingt abzulehnen. Dabei machen immer wieder Sprüche die Runde, nach denen Papageien nur dann sprechen lernen oder gezähmt werden können, wenn sie alleine gehalten werden. Allerdings ist das Quatsch, denn sicher ist, dass Papageien leiden, wenn sie alleine sind.

Generell stellen Papageien als Wildtiere recht hohe Ansprüche und ihre Haltung. Auch die Ernährung und Betreuung erfordert Zeit und Aufmerksamkeit, mitunter auch die entsprechenden finanziellen Mittel. So müssen Papageien ihrem natürlichen Fortbewegungsdrang nachkommen können, sie wollen klettern, fliegen und laufen.

Apropos Kosten: Neben dem nicht gerade geringen Preis für eine angemessene Voliere (für zwei Papageien mindestens 2 m x 1 m Grundfläche!) sind natürlich auch die Kosten hinzuzurechnen, welche für die Käfigausstattung, das Futter und für die Rechnungen vom Tierarzt anfallen. Weiterhin sollten Sie vor dem Kauf Ihrer Papageien Folgendes bedenken:

  • Papageien können Schäden an der Wohnungseinrichtung verursachen, sowohl durch Anknabbern als auch durch Dreck und Staub.
  • Papageien produzieren Lärm, der oft über viele Stunden anhält.
  • Wenn ein Papagei allein gehalten wird, sucht er sich i. d. R. eine menschliche Bezugsperson aus. Diese verteidigt er rigoros, auch gegen andere Menschen wie Familienangehörige.

Es sind also oft die eigenen Erwartungen, welche nicht mit der Realität übereinstimmen, die sich nach der Anschaffung der Vögel einstellt. Papageien sind keine Schmusetiere und sollten daher auch nicht so behandelt werden. Auch das Sprechen wird längst nicht jeder Papagei erlernen, Sie sollten ihn also keineswegs deshalb anschaffen. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass der Vogel stets sorgfältig betreut wird, auch wenn Sie einmal auf Reisen oder anderweitig unterwegs sind. Es empfiehlt sich also, vor dem Kauf mit Freunden und Verwandten zu sprechen und sich die feste Zusage über eine Betreuung im Notfall einzuholen.

Wo kaufe ich Papageien?

Da gibt es mehrere Möglichkeiten: Zoofachhandel, Züchter oder aber per Zeitungs-/Internetannonce von privat (Abgabevögel). Die Unterschiede liegen nicht nur im Preis. Wir würden Unerfahrenen in Sachen Papageien zum (Hobby-)Züchter raten. Oder aber man nimmt sich einen papageienerfahrenen Bekannten mit, wenn man sich ein Papageienpärchen “aus 2. Hand” anschauen möchte.

Von was dringend abzuraten ist, sind Wildfänge (Vögel die aus ihrer Heimat weggefangen werden und zum allergrößten Teil unter schlimmsten Umständen nach Deutschland importiert werden). Die meisten Papageien, die überhaupt zur „Heimtierhaltung“ geeignet sind, werden heutzutage zu genüge in Deutschland nachgezüchtet. Diese deutschen Nachzuchten (DNZ) unterscheiden sich dann nochmals in handaufgezogene Papageien (Handaufzucht = HZ) und naturorientierter Brut (Naturbrut = NB).

Die beiden Aufzuchtsarten unterscheiden sich enorm voneinander. Über diese „Problematik“ sollten Sie dringend anderweitig Informationen einzuholen (z.B. in verschiedenen Vogel-Foren), da dieses Thema hier den Rahmen sprengen würde.

Nehmen Sie also Kontakt zu mehreren Züchtern und/oder privaten Verkäufern auf und schauen Sie sich die Haltungsbedingungen (Sauberkeit, Futter, Aufzuchtsmethode usw.) und die Tiere vor Ort an, bzw. beobachten Sie diese eine Weile. Ein gesunder Papagei ist interessiert an seinem Umfeld, bewegt sich, ist agil. Das Gefieder ist glänzend, glatt und sauber, es liegt am Körper an. Die Nasenlöcher sollten frei sein, die Augen klar. Es sollten keine Atemgeräusche zu hören sein. Vor dem tatsächlichen Kauf kann auch ein tierärztliches Gesundheitszeugnis verlangt werden, schlimmstenfalls auf eigene Kosten.

Wichtig ist auch, entsprechende Papiere vom Züchter (oder Verkäufer) zu erhalten. Fast jeder Papagei benötigt eine Kennzeichnung (meist Fußring oder aber Microchip) und ist vom Halter behördlich anzumelden (oft “untere Landschafts- oder Naturschutzbehörde”; je nach Bundesland verschieden).

Versuchen Sie am besten von Anfang an zwei Papageien gleicher Art zu bekommen (gegengeschlechtlich und blutsfremd, auch wenn nicht gezüchtet werden soll). Denn wenn ein Papagei auch nur kurze Zeit mit dem Menschen alleine lebt, kann es bei der späteren Vergesellschaftung mit dem Vogelpartner zu Problemen kommen (Stichwort: Fehlprägung). Eine Vergesellschaftung/Verpaarung kann dann unter Umständen zu großen Problemen führen, mit denen viele Halter leider auch schon mal überfordert sind, und die Vögel deswegen entweder weiterverkauft werden oder aber der Verpaarungsversuch frühzeitig abgebrochen wird (was natürlich für beide Vögel auch nicht gerade schön ist).

An was Sie ebenfalls denken sollten, ist, dass Papageien ein enorm hohes Alter erreichen können. Graupapageien können unter entsprechenden Voraussetzungen weit über 50 Jahre alt werden. Bedenken Sie also auch, dass der Vogel Sie eventuell überlebt. Wohin dann mit dem Tier?

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, über den man sich vorher im Klaren sein muss, ist der Umgang mit den Papageien, und der Umgang der Papageien mit den Menschen. Da Papageien monogam veranlagt sind, ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Tier seinen Partner “verteidigt” – zur Not auch mit aggressiven Übergriffen. Oder aber das Revier wird verteidigt. Nun könnte manch einer zu dem Schluss kommen, dass es dann wohl einfacher wäre, einen Papageien alleine zu halten. Das jedoch ist ein Trugschluss. Denn auch, oder gerade ein einzeln gehaltener Papagei sucht sich seinen “Partner” – aus der Not heraus auch einen Menschen! Folglich wird dann auch dieser (menschliche “Partner”) unter Umständen wieder verteidigt. Und das wirkt sich dann oftmals leider noch dramatischer auf die eventuellen Familienangehörigen aus, das heißt möglicherweise, jeder der sich dem vermeintlichen “Partner” des Papageien nähert wird angegriffen. Auch Kinder!

Als letztes möchten wir noch empfehlen, dass man sich vor der Anschaffung von Papageien einige Fachbücher sucht und sich diese sorgfältig durchliest. Man kann nie gut genug vorbereitet sein – und Sie ersparen sich und den Tieren vielleicht eine Menge ungeahnter, negativer Überraschungen. Viele Informationen und Antworten auf Fragen können auch in verschiedenen Vogel-Foren im Internet gefunden werden.

Haltung von Papageien

Über die Haltungsbedingungen von Papageien sollte man sich vor dem Kauf im Klaren sein.

Eine Einzelhaltung von Papageien ist unbedingt abzulehnen. Als Schwarmvogel ist der Papagei von Natur aus ein sehr soziales Tier, das als Einzeltier schlimme Qualen erleidet. Daraus resultieren dann völlig abnormale Verhaltensweisen wie das Ausrupfen der eigenen Federn bis hin zur kompletten Selbstverstümmelung. Selbst Menschen, die viel Zeit für ihren Papagei aufbringen können, ersetzen damit noch lange nicht den Artgenossen für das Tier.

Hinzu kommt das Problem der Partnerverteidigung. Wird ein Papagei in Gefangenschaft einzeln gehalten, wird er sich einen Menschen als Partner und Bezugsperson aussuchen und diesen unter allen Umständen verteidigen. Kommen andere Menschen (Partner, Kinder etc.) in die Nähe des Papageis, kommt es nicht selten vor, dass er zum Angriff übergeht. Außerdem wird der Papagei jedes Mal leiden, wenn „sein“ Mensch nicht direkt in der Nähe des Käfigs ist.

Dieses Leiden drückt sich auch in Form lauter Rufe aus, die durchaus zum Streit mit Nachbarn oder Mitbewohnern führen können. Der Vogel wird stets so lange rufen, bis die Bezugsperson sich um ihn kümmert. Und selbst nach stundenlanger Beschäftigung reicht es, den Käfig nur kurz zu verlassen, damit der Papagei wieder ruft.

Wird er nicht erhört, fängt er damit an, sich selbst zu beschäftigen, z.B. mit ausgedehnter Gefiederpflege. Nach und nach „pflegt“ er sich immer mehr und intensiver, bis er letztendlich anfängt sich die Federn dabei auszurupfen. Womöglich merkt er dann auch, dass er damit etwas mehr Aufmerksamkeit seitens des vermeintlichen Partners bekommt, und wird dieses Verhalten immer weiter und weiter verstärken, bis es dann mal nicht nur bei den Federn bleibt, sondern er sich ganze Löcher in seine Brust beißt. Bilder solcher Vögel sind leider nicht selten, aber sehr verständlich, wenn man sich vorstellt, dass auch heute noch sehr viele Papageien als Einzeltiere ihr Leben in kleinen Käfigen verbringen müssen.

Das ist mitunter die denkbar schlechteste Form der Papageienhaltung und sollte eigentlich längst der Vergangenheit angehören. Günstigstenfalls versucht man also von vornherein nach zwei Papageien Ausschau zu halten. Entweder ein Pärchen, welches ohnehin schon zusammengehört, oder aber nach Vögeln, die altersmäßig, geschlechtsmäßig (gegengeschlechtlich) und verhaltensmäßig zusammenpassen könnten. Selbstverständlich von gleicher Art (ein Ara kann wohl kaum etwas mit einem Welli anfangen, und ein Afrikaner wenig mit einem Südamerikaner….).

Eine nachträgliche Vergesellschaftung (Verpaarung) von Papageien kann u.U. leider problematisch werden. Man kann nicht eben mal 2 fremde Papageien in einen Käfig stecken. Dies benötigt in vielen Fällen viel Geduld, Zeit und Einfühlungsvermögen. Daher würde ich “Papageien-Anfängern” stets raten, sich nach einem Pärchen umzusehen, oder aber wenigstens gleich von Anfang an 2 Papageien zu suchen (kein Heimvorteil für eines der Tiere).

Es gibt die sgn. „Mindestanforderungen an die Papageienhaltung“, in denen z.B. auch die Mindestgröße der Käfige/Volieren aufgeführt sind. Die Mindestmaße für z.B. ein Pärchen Graupapageien muß demnach die Grundfläche 2 x 1 m haben. Bitte Link benutzen und sorgfältig studieren.

Das alleine reicht jedoch noch nicht. Die Papageien sollten täglich für einige Stunden die Möglichkeit haben ihren natürlichen Fortbewegungsabläufen freien Lauf zu lassen. Das heißt Klettern, Laufen und Fliegen. Also ist täglicher Freiflug in der Wohnung Pflicht. Und weiters ist die logische Folgerung: Stutze niemals einem Papageien die Flügel!! Durch gestutzte Flugfedern ist der Vogel quasi behindert gemacht. Er kann seine Luftsäcke nicht ausreichend belüften, seine Muskulatur schwindet, und somit kann der Allgemeinzustand erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht zu unterschätzen sind auch hier wieder die psychischen Faktoren. Ein Vogel dem das Fliegen genommen wird leidet!! Zum Klettern und sich anderweitig beschäftigen ist ein Kletterbaum ideal. Diesen kann man einfach und kostengünstig selbst bauen (Anleitungen dazu findest du in den Foren zu Hauf – siehe hier).

Ebenso finde ich es wichtig, dass die Papageien sich mindestens in eine ruhige Ecke zurückziehen können, wenn sie etwas Abstand und Ruhe haben möchten. Am besten ist es, wenn die Vögel ein eigenes “Vogelzimmer” haben, welches vom restlichen Wohnraum abgetrennt ist. Hierbei wäre dann auch eine teure große Voliere nicht nötig – vorausgesetzt es werden sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Risiken könnten da z.B. sein: elektrische Geräte jeglicher Art, deren Leitungen, Steckdosen, giftige Pflanzen, sonstige giftige (Werk-)Stoffe oder deren Dämpfe, etc. (Am Ende dieser Seite will ich noch einige Gefahren nennen).

Nicht zu unterschätzen ist der ausgeprägte Nagetrieb der Papageien. Stellt man ihnen nicht ständig ausreichend Beschäftigungsmaterial zur Verfügung, machen sie kein Halt vor sämtlichem Wohnungsinventar, vorzüglich Holzmöbel, Tapeten und der darunter liegende Gips oder Putz, Gardinen, Fenster- und Türrahmen, Bücher samt –regalen, elektr. Leitungen, Holzdecken, Fußbodenleisten, und so weiter und so fort. Es sollten daher vorrangig ständig frische, geeignete Naturäste (siehe „Ernährung“) angeboten werden. Weiters verschiedene Holzspielzeuge, Korkhöhlen, Kartons, Naturseile (bestenfalls Sisal-). Das Bearbeiten dieser Materialien macht entsprechend Dreck in der Wohnung – damit muß man zu leben lernen. Ebenso mit dem Gefiederstaub, den die Vögel in Massen produzieren und in der gesamten Wohnung verteilen. Dazu kommen dann noch die Kothäufchen, die in den wenigsten Fällen an einem „günstigen“ Ort fallen gelassen werden, und damit ist das Chaos in der Wohnung perfekt, und die Freizeit stark eingeschränkt, da man ständig am Putzen ist 😉

Wenn die Möglichkeit besteht, sollte den Papageien Aufenthalt an der frischen Luft gegönnt werden. Die wohl denkbar günstigste Haltung ist tagsüber im Freien, und nachts geschützt in einem (gfls. beheizbaren) Innenraum. Es ist bei Papageien nicht anders als bei Menschen: Frische Luft, Sonne und Regen stabilisieren das Immunsystem und somit die Gesundheit und das Wohlbefinden. Generell muss bei Außenaufenthalt jedoch ein Witterungsschutz vorhanden sein. Sei es als Schattenspender, Wind- oder Regenschutz, und bei ganzjährigem Außenaufenthalt ein beheizter Schutzraum. Sollte keine Möglichkeit bestehen, den Vögeln frische Luft zu gönnen, sollte wenigstens ein Fenster so vergittert werden, dass bei entprechendem Wetter dieses ganztags geöffnet werden kann. Und es muß für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden (mind. 60 {4f8b3ea24339957ca61968a1d872a1c53680524d34572f855ad6a1e45b5cdadf} ), genauso wie für künstliches UV-Licht (z.B. Arcadia Birdlamp. Beim recherchieren bitte Stichwort EVG [elektronisches Vorschaltegerät] beachten). Übrigens: Papageien sollten täglich geduscht werden – mindestens mittels (regelmäßig gereinigtem) Blumensprüher .

Wichtig an dieser Stelle erscheint mir auch Folgendes: Vögel müssen in der freien Natur Krankheitsanzeichen verbergen, so gut sie es können. Kranke oder geschwächte Tiere werden oftmals vom Schwarm ausgestoßen, da sie für die Gruppe eine Gefahr (einen Schwachpunkt) darstellen. Es wird also folglich auch von unseren “Stubenvögeln” so gut es geht im Verborgenen gehalten, wenn sich der Vogel nicht wohl fühlt oder sogar krank ist. Das heißt für uns Halter: Bei dem kleinsten Anzeichen von Schwäche, Unwohlsein oder gar Krankheit muss sofort reagiert werden! Das heißt dann oftmals, es muss möglichst sofort ein vogelkundiger (!!!) Tierarzt aufgesucht werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn das Tier nichts oder nicht mehr ausreichend frisst. Da Vögel einen sehr schnellen Stoffwechsel haben kann es binnen 1 oder 2 Tagen dann schon zu Mangelerscheinungen kommen, welche natürlich einer eventuellen Krankheit nicht gerade entgegen wirken. Es ist also wichtig, dass man sich von Anfang an nach einem vogelkundigen Tierarzt erkundigt, und diesen bei ersten Krankheitszeichen oder sonstigen Auffälligkeiten konsultiert oder ihn bittet einen Hausbesuch zu machen.

Der Umgang mit Papageien im alltäglichen Tagesablauf – das ist wohl ein Thema, welches sehr unterschiedliche Meinungen hervorbringt. Meine darüber jetzt und hier: Ich bin der Meinung, dass es am sinnvollsten ist, seine Papageien so wenig wie nur möglich von sich abhängig zu machen. Viel lieber sollen die Tiere mit ihren Artgenossen zusammen sein, und sich untereinander beschäftigen. Sollten die Vögel mit in der Wohnung leben, so läuft man gerne Gefahr, die Tiere allzu sehr zu “vermenschlichen”. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, wie z.B. einen Vogel ständig auf der Schulter mit sich herumzutragen. An sich ja nichts schlimmes – denkt man sich – der will eben auch mit dabei sein. Aber durch die höhere Position die der Vogel auf der Schulter hat, glaubt er sich gleichzeitig auch in der höheren Position im “Schwarm” und zeigt dieses unter Umständen alsbald durch Hacken ins Genick, Ohr oder gar ins Gesicht. Und ruckzuck hat Papagei einem das Zepter aus der Hand genommen. Hört sich witzig an, ist es aber nicht. Die Verletzungen zu denen es hierbei kommen kann, können recht übel sein. Es sollten also klare Grenzen aufgezeigt werden, allerdings ohne zu bestrafen (besser ist positives Verhalten mit Lob und Leckerli belohnen).

Generell muss man mit aggressiven Verhaltensweisen bei der Papageienhaltung rechnen. Solche Verhaltensweisen sind völlig normal und von Tier zu Tier, sowie auch von Art zu Art unterschiedlich stark ausgeprägt. Durch bestimmte Haltungsformen können diese Verhaltensweisen jedoch noch verstärkt werden. Haben Papageien nicht die Möglichkeit solche Verhaltensweisen untereinander auszutragen muss natürlich der Mensch herhalten. Aber auch bei Paar- bzw. Gruppenhaltung wird der Halter oftmals auf Dauer nicht davon verschont (er ist ja in diesem Falle ein Schwarmmitglied, welches der Rangordnung unterliegt).

Gefahren im Haus:

  • Fenster verschließen und evtl. verhängen, um ein Gegenfliegen zu vermeiden.
  • Bleibänder aus Gardinen entfernen –> hochgiftig!!
  • Vasen oder ähnliche Dekorationsgegenstände, in die ein Vogel reinfallen könnte.
  • Möbel, Schränke absichern, damit kein Vogel dahinter fallen kann (z.B. Brett auf den Schrank legen…)
  • Zimmerpflanzen, teils giftig!!
  • Elektrische Geräte aller Art, samt deren Leitungen. Vögel fliegen gerne Deckenlampen an… Vorsicht geboten!
  • Kerzen oder anderes offenes Feuer
  • Aschenbecher, Zigaretten (Das Rauchen muss ohnehin unterbleiben, in Räumen die die Vögel nutzen – sehr gesundheitsschädlich da äußerst empfindliches Atmungssystem!!)
  • Türen: Vögel sitzen gerne weit oben, oft auf den Türrahmen. Tür dann dringend vor plötzlichem Zufallen sichern, bzw. vor jedem Türschließen nach oben gucken.
  • Küche: Keinesfalls sollte ein Vogel länger in der Küche sein. Dämpfe vom Kochen/Backen (ganz besonders von Teflonbeschichteten Pfannen, Raclette-Öfen, etc.) sind für Vögel giftig bis hochgiftig!!! (Auch beim Raclette-Essen in der Wohnstube/Esszimmer beachten).
  • Putzmittel, Medikamente… Alles genauso sichern, wie vor Kindern!

Scheinbar einfache Gegenstände des täglichen Lebens, die offen im Raum herumliegen, wie z.B. Kugelschreiber, Edding-Stifte, Zigaretten und so weiter und so fort. Am besten ALLES anschauen, was offen zugänglich ist, und dabei nicht vergessen: Nichts ist unmöglich, wenn es um das Erreichen von verbotenen Stellen oder Gegenständen geht.

Ernährung von Papgeien

Die Ernährung unserer Papageien spielt wohl eine nicht geringe Rolle in deren Leben. So hängt doch auch sehr die Gesundheit unserer Vögel davon ab. Es sollte also viel Wert auf eine ausgewogene Ernährung gelegt werden, und keine Kosten und Mühen gescheut werden, diese unseren Papageien angedeihen zu lassen.

Eine ausgewogene Ernährung könnte u. a. folgendermaßen aussehen:

  1. Körnermischung
  2. Obst u. Gemüse
  3. Regelmäßig frische Zweige/Äste
  4. Keim-/Quellfutter
  5. Nahrungsergänzungsmittel

Auf Pellets wollen wir hier nicht weiter eingehen, da es einige verschiedene Ansichten dazu gibt. Nur soviel: Als „Alleinfutter“, wie es gerne bezeichnet wird, findet es (außer in den USA) wohl eher bei wenigen Papageienhaltern und/oder Züchtern Verwendung. Wer sich selbst Infos darüber beschaffen möchte, sollte bitte den Begriff „Drüsenmagendilatation“ bei seiner Recherche nicht unbeachtet lassen.

Körnermischungen

In den meisten Papageienmischungen sind enthalten:

  • Sonnenblumenkerne, weiß und gestreift
  • Nackthafer (oder geschälter Hafer)
  • Kürbiskerne
  • Buchweizen
  • Paddyreis
  • Glanz
  • Hirse
  • Hanfsaat
  • Mais
  • Erdnüsse (bitte nie in Schale)

(Von „billigen Kaufhausmischungen“ wird eher abgeraten, da sie meist Erdnüsse in Schalen beinhalten und oftmals zu fettreich gemischt sind – oft auch Überlagert).

Den Mischungen kann folgendes beigefügt werden:

  • Mariendistelsamen
  • Leinsamen
  • Weizen
  • Dinkel
  • Bierhefeflocken
  • Kürbiskerne
  • Melonenkerne
  • Baumsaaten
  • Getrocknete Hagebutten
  • Buchweizen
  • versch. Hirsesorten
  • Pinienkerne
  • andere Nüsse (bitte ebenfalls ohne Schale)

Bitte alles in Maßen, nicht in Massen ! (Einige Körner / Nusssorten sind sehr fettreich).

Obst, Gemüse und Grünfutter

Es wird von den meisten erfahrenen Papageienhaltern und Züchtern empfohlen, den Papageien täglich mehrere Sorten Obst, Gemüse und Kräuter anzubieten (auch wenn oftmals einiges davon erst nach langer Zeit „beschnuppert“ und angenommen wird). Diesbezüglich wird auch immer wieder auf Abwechslung des Futters hingewiesen.

Angeboten kann werden:

  • Äpfel/Birnen
  • Trauben
  • Mangos, Sharonfrucht, Andenbeere (Physalis), Papaya, frische Feigen, Kiwi, Litschies, Rambutan, Granatapfel
  • Bananen
  • Kirschen
  • Pflaumen, Mirabellen (Marillen), Ringlo
  • Pfirsich, Nektarinen
  • Blaubeeren (Heidelbeeren), Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, reife Holunderbeeren, Sand-/Feuerdornbeeren, Ebereschenbeeren (Vogelbeeren), Schlehe (Schwarzdornbeeren)
  • Karotten
  • Gurken, Zucchini, Kürbis, Melone
  • Salate (in Maßen)
  • Rettich, Radieschen
  • Paprika, Pepperoni, Chilischoten
  • Chicoree
  • Fenchel, Ingwer
  • Maiskolben, Zuckermais
  • Zuckererbsenschoten
  • Rote Beete
  • Pfefferminze, Oregano, Petersilie (keine Hundspetersilie!), Salbei, Zitronenmelisse, Kamille, Wegerich/Spitzwegerich, Brunnen-/Kapuzinerkresse, Vogelmiere im Topf
  • Vogelmiere, Löwenzahn, Gänseblümchen, Margeritten, Vogelwicke, Gartenbambus, Brennnesseln, Taubnesseln, Sauerampfer, Hopfen, Edeldistel, Beifuß, Runkelrübe, Topinambur, Ringelblume, Hirtentäschel, Sonnenblumen
  • sämtliche Rispengräser

Das Verhältnis Körnerfutter – Frischfutter sollte mindestens in etwa 50 : 50 betragen. Keinesfalls nur Körner. Vorzugsweise mehr Frisches. Graupapageien ernähren sich in der Natur zu einem sehr großen Teil von Früchten der Ölpalme (Palmnüsse). Diese sind zwar sehr fetthaltig, enthalten dafür viele wichtige Nährstoffe.

Äste und Sträucher

  • Ahorn
  • Buche
  • Linde
  • Kastanie (nicht unbedingt die Kastanien selbst)
  • Obstbäume (ungespritzt)
  • Nadelgehölz (außer Eibe; nicht stark verharztes Holz – bei Nestlingen KEIN Harz)
  • Weiden (in Maßen)
  • Hasel (-nuss)
  • schwarzer Holunder (nicht die Blätter und unreifen Beeren!)
  • Ulme

(bei keinem besonderen Vermerk können sowohl Äste, Laub, Blüte, Früchte und Samen verwendet werden).

Es wird angeraten, auf Wildvogelkot zu achten, diesen sauber entfernen (mittels abwaschen, abbürsten), da sich die Papageien mit Ornithose/ bzw, Psittacose anstecken können! Des Weiteren möglichst verpilzte und/oder erkrankte Hölzer meiden. Alles an Obst, Gemüse, Kräuter und Hölzer sollte möglichst ungespritzt, ungedüngt sein, und nicht an befahrenen Straßen wachsen. Alles (auch, oder gerade Gekauftes) gut abwaschen. Frischfutter rechtzeitig wieder aus der Voliere nehmen, auch Reste auf dem Volierenboden beseitigen – zwecks Vermeidung von Schimmelpilzen.

Quell- / Keimfutter

Dieses kann/sollte man 2 bis 3 mal die Woche anbieten, da es sehr Nährstoffreich ist. Es kann durchaus auch Nährstoffmangel vorbeugen, wenn der Papagei Obst und Gemüse nicht so mag. Quellfutter muss lediglich 12 Stunden (z.B. über Nacht) in Wasser eingeweicht werden. Vor dem Verfüttern gut abspülen, abtropfen lassen und ggf. leicht abtupfen. Verwenden kann man dazu die übliche Körnermischung. Es gibt aber im Fachhandel auch spezielles Keimfutter, das natürlich besonders gut geeignet ist. Nach wenigen Stunden (angeraten werden max. 4 Stunden) sollte das Futter aus der Voliere entfernt werden, da hohe Schimmelpilzgefahr besteht.

Soll der Papagei NICHT züchten, so ist von Keimfutter während der Brutzeit abzuraten, da es den Bruttrieb begünstigt. Auch Kochfutter kann häufiger gegeben werden: Kartoffeln, verschiedene Bohnen, (z.B. eingefrorenes) Gemüse, Mais, etc. Es sollte allerdings nicht matschig gekocht werden. Schön „knackig“ wird es wohl meist lieber gefressen. Ebenso können gelegentlich gekochte Eiernudeln und Kartoffeln angeboten werden.

Nahrungsergänzungsmittel und tierisches Eiweiß

Gelegentlich (ca. 1 x /Woche) sollte man auch Papageien tierisches Eiweiß zukommen lassen (kleine Mengen!). Entweder in „natürlicher“ Form, wie z.B. Insektenfutter (kleine Garnelen, Blattläuse, Schnaken, Essigfliegen), oder aber:

  • fettarmer Hartkäse (max. 1 cm³)
  • Quark, Naturjogurt oder Hüttenkäse, auch Buttermilch (max. ein Eierbecher voll)
  • gek. Fisch
  • hartgekochtes Ei (mind. 10 Minuten!)
  • gekochte Eiernudeln (ohne Salz)
  • Beo-Futter

Vitaminpräparate sollten bei ausgewogener Ernährung nicht notwendig sein. Vorsicht: Überdosierung der fettlöslichen Vitamine möglich – gesundheitsschädlich! Mineralstoffe maximal gelegentlich z.B. als Pulver übers Körnerfutter streuen (auch hier kann ein unausgewogenes Verhältnis zu Gesundheitsschäden führen! Also gibt es durchaus auch ein „Zuviel“) Zu beachten ist: Graupapageien neigen zu Calziummangel. Bitte bei der Ernährung beachten! Empfehlenswert sind Mineralpicksteine, Sepiaschalen und zerbröselte Eierschalen (gekochte-). Ebenso wie lehmhaltige Erde aus Wald und Flur, die man den Papageien z.B. in einer Schale anbieten kann.

Bisher besteht allgemeine noch verbreitet die Meinung, daß Papageien Grit(-Steinchen) benötigen, um Körner im Muskalmagen zerkleinern zu können. Grit ist in verschiedenen „Größen“ zu erhalten… grob, mittel bis fein, je nach Papageienart. In speziellem Papageiensand (Käfigeinstreu) sind Gritsteinchen (sowie meist Muschelkalk) ebenfalls enthalten.

Wichtig: Tierisches Eiweiß, Vitaminpräparate und Mineralstoffpräparate sollten nicht täglich und nur in geringen Mengen angeboten werden. Ausgenommen:

  • während der Brutzeit (beim Züchten)
  • der Mauser
  • der Wachstumsphase
  • oder nach Krankheit

In solchen Fällen bitte gezielt beim Profi/Fachmann und/oder beim vogelkundigen Tierarzt erkundigen! Überdosierung bestimmter (fettlöslicher) Vitamine und Unausgewogenheit der Mineralstoffe können zu gesundheitlichen Schäden führen!!

Giftig bzw. sehr ungesund sind generell:

  • Alkohol (muss man scheinbar tatsächlich dazuschreiben, liest oder sieht man doch immer wieder Papageien an einem Bierglas hängen)
  • Avocado
  • Salz
  • Zucker
  • Sehr fetthaltige Speisen
  • Schokolade
  • Kaffee
  • Nüsse in Schale (Schimmelpilzgefahr, wenn auch nicht fürs menschliche Auge sichtbar)
  • einige Zimmerpflanzen sowie auch einige Naturpflanzen (Vorsicht: Nicht alles was für Menschen giftig ist, ist es auch für Papageien. Und andersrum genauso)

Es sollten keine für den Menschen gekochte/zubereitete Speisen angeboten werden (Ausgenommen ungesalzene Nudeln, Kartoffeln, oder anderes gedünstetes Gemüse).

Bild 1: © Depositphotos.com / DmitryRukhlenko
Bild 2: © Depositphotos.com / nicholashan

Werbung


Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Hier geht es zu weiteren interessanten Themen …
Wollen Sie immer aktuell bleiben? Unsere Gratis Handy Apps installieren …


Ähnliche Beiträge:

  • Abschied nehmen vom geliebten HaustierAbschied nehmen vom geliebten Haustier
  • Clicker-Training funktioniert bei jedem Hund?Clicker-Training funktioniert bei jedem Hund?
  • Lebensmittel, die für Katzen giftig sindLebensmittel, die für Katzen giftig sind
Markus Wilde

Markus Wilde

Der Autor arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Web- und Werbetexter. Als passionierter Hundehalter gehören Texte über Tiere zu seinen Lieblingsthemen.

Keine Kommentare

Hinterlassen Sie einen Kommentar: Abrechen

Suchen

Werbung

Meist gelesen

Hund
Welpen-Erziehung – es funktioniert nur mit Geduld
Hund
So werden Hunde im Auto sicher transportiert
Hund
Wie Zecken beim Hund richtig entfernt werden
Katze, News
Der erste TV-Sender nur für Katzenfans ist da!
Diese Seite verwendet Cookies. Wenn Sie die Seite weiter nutzen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung zu.OkNeinDatenschutz