Das Eichhörnchen
Jedes Kind mag und kennt das Eichhörnchen. Eichhörnchen gehören zu der Gruppe der Nagetiere. Verwandt sind sie nahe mit dem Streifenhörnchen. Sie leben auf Bäumen im Wald, aber man trifft sie auch in menschliche Siedlungen. Besonders wegen ihres langen buschigen Schwanzes sind sehr auffällig. Schwanz und Körper sind fast genauso lang. Sie werden bis zu 50 Zentimeter lang. Man sieht Eichhörnchen äußert selten, weil sie sehr schnell und scheu sind.
Ausgewachsene Eichhörnchen wiegen 200 bis 400 Gramm.
Die Eichhörnchen sind sehr leicht, deshalb können sie schnell zwischen den Ästen herumspringen und auch auf dünnen Zweigen stehen. Deshalb können sie leicht vor Uhus und Greifvögeln fliehen, die gerne Eichhörnchen fressen. Die Nagetiere können sich dank ihrer langen, gebogenen Krallen an Ästen und Zweigen festhalten. Die rotbraunen, europäischen Eichhörnchen gibt es in fast ganz Europa. Auch besiedeln sie einen breiten Landstreifen von Osteuropa bis Asien. In den USA und in Kanada lebt das Grauhörnchen. Nach England und Italien brachten es Menschen mit und ließen sie dort frei. Das Grauhörnchen verdrängt so langsam das europäische Eichhörnchen, da es größer und stärker ist. Ausgestorben sind die rotbraunen Eichhörnchen schon fast in England und Italien.
Wie leben Eichhörnchen?
Meist sind Eichhörnchen Einzelgänger, nur zur Paarung kommen sie zusammen. Auf den Bäumen bauen sie ihre Nester (auch Kobel genannt).
Das sind runde Kugeln aus Ästen, die in Astgabeln liegen. Mit Moos werden sie innen ausgepolstert.
Jedes Eichhörnchen hat gleichzeitig mehrere Kobel: für den Nachtschlaf, für die Tagesruhe am Schatten oder für ihre
Jungtiere.
Vorräte legen Eichhörnchen im Herbst an. Sie vergraben meist Nüsse, Eicheln oder Bucheckern in der Erde. Viele Samen finden sie aber nicht mehr wieder. Diese keimen dann und bilden neue Pflanzen. Eichhörnchen tragen also dazu bei, dass sich die Pflanzen nicht nur in der Nähe vermehren, sondern auch weiter weg.
Feinde des Eichhörnchens sind Marder, Wildkatzen und Greifvögel. Hauskatzen sind ihr größter Feind in Parks und Gärten. Es sind aber auch viele Parasiten, welche die Eichhörnchen krank machen oder sogar töten können.
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Sie schlafen nicht den ganzen Winter über, sondern verlassen den Kobel von Zeit zu Zeit, um sich Nahrung zu besorgen. Eichhörnchen haben sich an einigen Orten sehr an Menschen gewöhnt, dass sie ihnen die Nüsse aus der Hand fressen.
Wie vermehren sich Eichhörnchen?
Im Januar ist die erste Zeit für die Fortpflanzung, die zweite ungefähr im April. Das Weibchen trägt dann ungefähr sechs Jungtiere in ihrem Bauch. Nach ca. fünf Wochen kommen die Jungen zur Welt. Das Männchen ist dann schon lange weg und hat sich wahrscheinlich ein neues Weibchen gesucht. Um die Jungtiere kümmert er sich nicht. Bei der Geburt sind die Jungtiere ca. sechs bis neun Zentimeter lang. Eichhörnchen sind Säugetiere.
Das Weibchen gibt den Jungen also ihre Milch zu trinken. Die Jungtiere haben kein Fell und können weder hören und sehen. Nach etwa einem Monat öffnen sie ihre Augen und nach ca. sechs Wochen verlassen sie das erste Mal den Kobel. Alleine Futter suchen sie sich dann nach acht bis zehn Wochen. Ein Jahr später könnten sie bereits selbst Junge machen. Sie sind dann geschlechtsreif, sagt man. Manchmal warten sie aber noch ein Jahr mehr. Eichhörnchen, die frei leben, werden meistens nicht älter als drei Jahre.