Von Weitem hört man die schwarz-weiß-roten Buntspechte durch lautes Trommeln. Man sieht sie auch in Gärten. Buntspechte gehören zur Familie der Spechte und zur Gattung der Buntspechte. Vom Schnabel bis zur Schwanzspitze messen die Buntspechte ca. 25 Zentimeter und wiegen 74 bis 95 Gramm. Man erkennt sie sofort an ihr auffälliges Gefieder, das schwarz-weiß-rot gefärbt ist. Die Oberseite ist schwarz mit zwei großen weißen Flecken auf den Flügeln, der Bauch gelblich grau. Je ein großer roter Fleck findet man rechts und links des Schwanzansatzes. Die Männchen haben zusätzlich einen roten Fleck im Genick.
An den Seiten am Kopf mit weißen schwarzen Bartstreifen. Jungvögel haben eine rote Kopfoberseite. Die spitzen, gebogenen Krallen an den Füßen sind typisch für Spechte, mit denen sie gut an Baumstämmen klettern können. Nach vorne zeigen zwei Zehen, zwei nach hinten. Damit können sie sich an Ästen und Baumstämmen gut festhalten. Eine Besonderheit hat der Buntspecht: Die Vögel besitzen eine ungewöhnliche dicke Haut. Dadurch sind sie dann vor Stichen der Insekten-ihrer Beute gut geschützt.
Wo lebt der Buntspecht?
Die häufigste Spechtart ist bei uns der Buntspecht. Außer in Europa kommen sie in Teilen Asiens und in Nordafrika vor. Man findet sie in Laub- und Nadelwäldern, aber auch in Parks und Gärten. Rund ums Haus in den Bäumen im Garten kann man sie auch gut beobachten. Gibt es in einem Gebiet altes oder totes Holz, umso lieber siedeln sich die Vögel dort an.
Welche Arten gibt es?
In den unterschiedlichen Regionen seines Verbreitungsgebiet gibt es etwa neben unseren heimischen Buntspecht noch 20 Unterarten. Sie kommen von den Kanarischen Inseln über Nordafrika und ganz Europa bis nach Kleinasien und Teilen Asiens vor. Bei uns leben ebenfalls der Mittelspecht, der Kleinspecht, der Dreizehenspecht, der Grünspecht und der Schwarzspecht.
Wie alt werden Buntspechte?
Buntspechte können etwa acht Jahre alt werden.
Wie lebt ein Buntspecht?
Man erkennt sie an ihrer auffälligen Färbung und der Buntspecht ist tagaktiv. Die typische Haltung sieht man ihn meist aufrecht sitzen oder an Stämmen empor laufen. Wenn sie runterwollen vom Baum, laufen sie niemals mit dem Kopf voran, sondern klettern rückwärts runter. Sie sind auch nicht solche Flugkünstler.
Natürlich können Buntspechte fliegen und ihr wellenförmiger Flug ist unverkennbar. Sie fliegen aber keine langen Strecken. Meistens bleiben sie in ihrem Revier und klettern dort auf Bäume umher. Ein vielseitiges Werkzeug ist der Schnabel der Buntspechte. Der Schnabel dient zum Aushöhlen einer Nisthöhle, zum Hacken in Ästen und zum Bohren nach Insekten in der Baumrinde. Sie benutzen den Schnabel wie eine Pinzette. Er dient aber auch zum Trommeln, Klopfen und Hämmern: Es wird auf alles getrommelt, was laut ist. Auf hohle Baumstämme, toten Ästen, aber auch auf Regenrinnen oder mal auf Fensterrahmen.
Wie halten Buntspechte das Hämmern aus?
Die Buntspechte besitzen zwischen Schnabelbasis und Schädel eine gelenkartige, federnde Verbindung, die wie ein Stoßdämpfer wirkt. Am Hinterkopf haben sie starke Muskeln und stabile Knochen. Die Buntspechte bleiben bei uns das ganze Jahr. Andere Spechte aus Nord- und Osteuropa ziehen dagegen im Winter in Richtung Süden, z.B. nach Norddeutschland. Im Laufe ihres Lebens zimmern Buntspechte viele Höhlen, die auch andere Vogelarten benutzen. In alten verlassenen Spechthöhlen brüten Sperlingskäuze, aber auch Meisen, Stare und manchmal auch Fledermäuse, Eichhörnchen oder sogar Siebenschläfer ziehen dort ein.
Feinde des Buntspechts
Vor allem jungen Buntspechte können kleine Marder, sowie Greifvögel wie Sperber, Habichte oder Eulen gefährlich werden.
Wie pflanzt sich der Buntspecht fort?
Bei der Walz um ein Weibchen, reißen Buntspecht-Männchen den Schnabel weit auf und stellen die Kopffedern auf. Männchen und Weibchen bleiben eine Brutsaison zusammen. Meistens zimmern die Beiden gemeinsam mit dem Schnabel eine 30 bis 50 Zentimeter tiefe Bruthöhle. Das Weibchen legt vier bis sieben weiße Eier. Abwechselnd brüten Männchen und Weibchen elf bis zu 13 Tage lang die Eier aus. Sind die Jungen geschlüpft, werden sie von beiden Eltern drei bis vier Wochen gefüttert, bis sie flügge sind. Mit einem Jahr werden sie geschlechtsreif.
Wie kommunizieren Buntspechte?
Buntspechte hört man kaum Rufen, sondern durch Kick- oder Kixlaute. Das Trommeln ist dagegen unverkennbar. Es folgen meistens 10 bis 20 Schläge schnell aufeinander. In der Balzzeit im Dezember trommeln die Männchen länger und häufiger als sonst. Sie grenzen damit ihr Revier ein und locken Weibchen an. Buntspechtweibchen trommeln auch, um Männchen auf sich aufmerksam zu machen.
Was frisst der Buntspecht?
Buntspechte sind Allesfresser. Sie ernähren sich im Frühjahr und Herbst von Insekten und deren Larven. Diese holen sie mit dem Schnabel unter der Baumrinde hervor. Auch Früchte mögen sie gerne, oder hacken Löcher in die Baumrinde, um Baumsäfte zu trinken. Wenn es im Winter nur wenige Insekten gibt, fressen
Buntspechte Samen, Nüsse und Beeren. Sie müssen die Samen aus Zapfen. Die Nüsse werden vor dem Fressen mit dem Schnabel geknackt. Die Nüsse und Zapfen klemmen sie in Spalten oder selbst gehackten Löchern in Ästen und Stämmen. Solche Spalten und Löcher nennt man dann Spechtschmieden. Im Winter lassen sich Buntspechte auch in Futterhäuschen sehen und machen auch vor Meisenknödeln nicht Halt.
