Wie sehen Frettchen aus?
Der Name ist lateinisch und bedeutet ,,mus“= Maus und ,,putorius“= übel riechend. Frettchen jagen Mäuse und besitzen zur Abwehr ihrer feinde eine Stinkdrüse. Frettchen wurden aus wilden Iltisse gezüchtet und sind keine Wildtiere. Sie gehören, genau wie Marder, der Iltis oder Wiesel zu den kleinen Landraubtieren. Sie besitzen einen langgestreckten Körper. Weibchen auch genannt ,,Fähen“ werden ca. 35 cm lang oder 550 bis 850 Gramm schwer. Die Männchen genannt ,,Rüden“ werden 40 cm lang und ca. 1900 Gramm schwer. Sie haben kurze kräftige Beine, mit je fünf Zehen und Krallen. Der buschige Schwanz ist nur halb so lang wie der Körper. Sie haben eine abgerundete Schnauze und kleine runde Ohren. Frettchen sehen nicht so gut, deshalb sind sie meistens in der Nacht aktiv, deshalb ist es für sie umso wichtiger gut zu hören und zu riechen. Im Gesicht haben sie überall Tasthaare.
Wo leben Frettchen?
Vermutlich stammen Frettchen von Südeuropäischen oder Nordafrikanische Iltisse ab. Ägypter, Griechen und Römer hatten schon vor gut 2000 Jahren gezüchtete Frettchen, die in den Häusern Mäuse, Ratten und Schlangen fangen sollten. Anders als früher werden sie heute als Haustiere gehalten. Es gibt aber auch verwilderte Frettchen. Sie leben auf den Inseln Sizilien und Sardinien. In einer kleinen abwechslungsreichen Welt leben noch viele wilde europäische Iltisse. Sie halten sich gerne in der Nähe von Gewässern auf und mögen Wiesen und kleine Wälder. Manchmal wagen sie sich auch in Siedlungen und heimische Gärten. Sie leben in unterirdischen Gängen und Höhlen. Wenn Frettchen als Haustiere gehalten werden, brauchen sie einen großen Käfig und müssen täglich ausgeführt werden. Im Käfig können sie als Ersatz einer Höhle auch ein Schlafhäuschen anbieten, wo sie sich geborgen fühlen.
Gibt es auch andere Frettchenarten?
Als man die ersten Frettchen gezüchtet hat, waren das alle Albinos. Sie hatten weißes Fell und rote Augen. Es gibt heute Frettchen mit verschiedenen Farben. Iltissfrettchen gelten als besonders hübsch. Diese entstehen durch einer Kreuzung von Frettchen und wilden Iltisse. Das Unterfell ist weiß bis beige, das Oberhaar braun bis schwarz. Sie sehen ein wenig wie ein Dachs aus, durch ihre schwarz-weiße Gesichtszeichnung.
Wie alt werden Frettchen?
Sie werden ca. acht bis zehn Jahre alt.
Wie leben Frettchen?
Vor den Frettchen ist nichts sicher, da sie sehr neugierig sind. Alles, was ihnen in den Weg kommt, wird untersucht. Sie knabbern alles an, springen auf Tische und stöbern gerne in offene Schränke, Schubladen rum und der Papierkorb ist auch vor ihnen nicht sicher. Manche Sachen werden dann in ihrer Schlafhöhle versteckt. Im Freilauf sollte man deshalb gut auf sie aufpassen. Frettchen kann man leicht an die Leine gewöhnen und mit ihnen draußen spazieren gehen. Nicht vergessen, dass sie trotzdem noch kleine Raubtiere sind. Wenn man sie jung bekommt, kann man sie zwar zähmen, bekommen, aber wenn sie Angst haben oder sich erschrecken, können sie fauchen und aggressiv werden. Deshalb sollte nie einem Kind die Verantwortung überlassen, wenn Frettchen als Haustiere gehalten werden.
Feinde des Frettchens
Frettchen besitzen Stinkdrüsen, um sich zu beschützen. Sie spritzen damit feinden eine übelriechende Flüssigkeit entgegen, um sich zu verteidigen. Sie vertragen sich ganz gut mit Katzen und Hunden, wenn sie von klein auf zusammen aufwachsen. Kleintiere sollten nicht mit Frettchen zusammen gehalten werden, da sie diese sofort jagen und töten würden.
Wie pflanzen sich Frettchen fort?
Junge Frettchen werden zum Anfang nur von der Mutter gesäugt. Nach etwa drei Wochen müssen die Welpen mindestens 3x täglich gefüttert werden. Etwa nach acht bis zwölf Wochen werden sie von der Mutter getrennt. Die Welpen brauchen dann einen eigenen Käfig.
Wie jagen Frettchen?
Frettchen jagen vor allem Mäuse, Ratten und Schlangen und da sie so lang gestreckt und niedrig sind, können sie ihre beute mühelos in die unterirdischen Bauten und Gänge folgen. Früher wurden Frettchen auch zur Kaninchenjagd eingesetzt. Die Kaninchen wurden durch ihnen aufgestöbert und die Jäger mussten dann nur noch das flüchtende Kaninchen am anderen Ausgang seines Baus abfangen.
Was fressen Frettchen?
Sie fressen vor allem Fleisch und wenige pflanzliche Nahrung. Zweimal am Tag bekommen die Frettchen meistens spezielles Dosen-und Trockenfutter. Das Futter enthält für sie alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien. Erwachsene Frettchen brauchen ca. 150 bis 200 Gramm futter pro Tag.
Wie hält man Frettchen?
Der Käfig von Frettchen sollte mindestens 120x60x60 Zentimeter groß sein. Er sollte gut mit Tüchern im ausgepolsterten Schlafhaus stehen, wo sich die Frettchen zurückziehen können. Ein richtiger Abenteuerspielplatz sollte es sein, mit Teppiche zum darüber laufen, Röhren zum Verstecken, alte Tücher und viele andere Sachen zum Spielen. Sie können den Käfig (in einem Zimmer) oder draußen im Garten an einen geschützten Platz stellen. Das Schlafhaus sollte dann gut isoliert sein, gegen die Kälte.
Pflegeplan für Frettchen
Frettchen sind ganz saubere Tiere. Im Frühjahr und Herbst verlieren sie Fell, dann sollte man sie ab und zu bürsten. Der Käfig 1x die Woche mit heißem Wasser und neutral Seife reinigen und die Einstreu muss ausgewechselt werden. Die Futternäpfe und Trinkflaschen sollte man auch täglich sauber machen, genauso die Klokiste.