Menschen und Katzen – dieses Verhältnis ist sehr alt und wird seit jeher von Konflikten geprägt. Schon bei den ägyptischen Pharaonen waren Katzen heilige Tiere, die sich das Recht nahmen, auf dem Thron des Herrschers zu schlafen. Kein anderes Tier ist so eigenwillig wie die Katze und es ist diese Eigenwilligkeit, die Katzen für Menschen so faszinierend macht. Wenn es zwischen Menschen und Katzen zu Problemen kommt, dann ist in den meisten Fällen der Mensch schuld, denn die Katze kann nichts für ihr Naturell.
Menschen und Katzen – es gibt Missverständnisse
Katzen sollen kuschelig und möglichst anschmiegsam sein, sie sollen nichts beschädigen und auch keinen Dreck machen – viele Menschen haben eine Idealvorstellung davon, wie eine Katze zu sein hat. Leider wird diese Vorstellung nicht immer erfüllt, denn Katzen haben ihren eigenen Kopf, sie tun, was ihnen beliebt und das enttäuscht viele Menschen. Eine Katze ist kein Hund, der sein Herrchen freudig begrüßt, wenn es nach Hause kommt, wenn es der Katze gerade nicht in den Kram passt, dann wird sie überhaupt keine Notiz davon nehmen, wenn jemand zur Tür hereinkommt. Wenn Katzen nicht schmusen und nicht auf den Arm genommen werden will, dann zeigen sie das sehr deutlich, sehr zum Missfallen ihrer Besitzer, die oft nicht verstehen können, dass Katzen sich zu nichts zwingen lassen.
Keine allzu großen Erwartungen haben
Wenn es zwischen Menschen und Katzen auf Dauer klappen soll, dann dürfen die Erwartungen des Menschen an die Katze nicht allzu hoch sein. Es kommt immer darauf an, wie sozial die Katze ist, Katzen, die liebevoll mit der Hand aufgezogen wurden, sind vielleicht sozialer als die Katzen, die eine lange traurige Geschichte und eine Odyssee durch viele Tierheime hinter sich haben. Es kann aber auch umgekehrt sein, Katzen lassen sich nicht einschätzen und lassen sich niemals in die Karten schauen. Wenn es zwischen Menschen und Katzen klappen soll, dann muss der Mensch seine Erwartungen zurückschrauben, denn eine Katze wird immer eine gewisse Distanz aufbauen. Sie bestimmt, wann sie Schmuseeinheiten braucht und wann sie auf den Arm genommen werden möchte und nicht jede Katze ist der geborene Schmuse Tiger.
So klappt es mit dem Zusammenleben
Wenn Menschen und Katzen zusammenleben, dann ist es der Mensch, der versuchen muss, eine Bindung herzustellen. Dazu ist Geduld erforderlich, denn die Katze ist es, die den Rhythmus bestimmt. Sie wird die Signale aussenden, wenn sie die Nähe zum Menschen zulassen möchte, vielleicht genießt sie es, wenn man ihr bei der Pflege des Fells behilflich ist, vielleicht mag sie es, wenn man sie am Bauch krault. Spielen ist immer eine gute Idee, um Menschen und Katzen einander näherzubringen, denn Katzen sind sehr verspielt und auf diese Weise werden Barrieren schneller überwunden. Eine halbe Stunde am Tag sollte man sich mindestens nur der Katze widmen, denn das merkt sich die Katze und sie wird mit jedem Tag aufgeschlossener sein.
Den Charakter respektieren
Menschen, die sich eine Katze zulegen wollen, müssen bereit sein, die Charaktereigenschaften der Katze zu respektieren und ihr den nötigen Freiraum auch zu lassen, den sie dringend braucht. Wer ein harmonisches Zusammenleben anstrebt, der sollte Geduld, aber auch Respekt und Verständnis mitbringen. Wenn das nämlich alles stimmt, dann wird die Katze sich ihrerseits anpassen und zu einem sehr angenehmen Hausgenossen werden. Es reicht nicht, die Katze einfach nur abzufüttern, sie braucht schon ein bisschen mehr, um glücklich zu sein. Vergessen sollte man aber nie, dass Katzen keine Hunde sind, denn während der Hund zum Menschen aufschaut, schaut die Katze auf den Menschen herab. Sie ist und bleibt ein eigenwilliges Geschöpf und das ist es wahrscheinlich auch, was Katzen für Menschen so faszinierend macht.