Die Ernährung ist in der heutigen Zeit zu einer Art Religion geworden und vor allem die vegane Ernährung wurde in den letzten Jahren zu einer Lebensphilosophie erhoben. Immer mehr Hundebesitzer, die selbst vegan leben, möchten diese vermeintlich gesunde Ernährung auch für ihren Hund und setzen daher auf veganes Hundefutter. Aber ist es für Hunde überhaupt gesund, wenn sie ganz ohne Fleisch und andere tierische Produkte ernährt werden? Bekommt der Hund dann alle wichtigen Nährstoffe, die er braucht oder kann es sogar zu Mangelerscheinungen kommen?
Die Nährstoffe müssen stimmen
Es ist relativ einfach, einen Hund vegan zu ernähren, wenn er alles das an Nährstoffen bekommt, die er braucht, um gesund zu bleiben. Veganes Hundefutter wird mittlerweile schon als Fertigfutter angeboten, aber Hundebesitzer können für ihren vierbeinigen Freund das Futter ohne tierische Zutaten auch selbst mischen. Veganes Hundefutter aus dem Biomarkt ist in der Regel mit Vitaminen, Spurenelementen und mit Mineralien versetzt, die auch in der fleischhaltigen Nahrung zu finden sind. Wer veganes Hundefutter selbst zubereiten möchte, der muss unter Umständen Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen, damit die Ernährung auch ausgewogen bleibt.
Kann fleischhaltiges Futter den Hund krank machen?
Wenn man sich die Zusammensetzung von fleischhaltigem Hundefutter anschaut, dann ist es verständlich, warum veganes Hundefutter so im Trend ist. Im herkömmlichen Hundefutter wird nicht neben Fleisch aus Massentierhaltung, auch Federn, Häute, Hufe, Knochen, Mägen, Därme und das Blut von Tieren verarbeitet. Zudem hat sich herausgestellt, dass fleischhaltiges Hundefutter leider nicht immer das enthält, was die Hersteller versprechen und dass immer mehr Hunde zum Teil mit massivem Übergewicht zu kämpfen haben.
Eine interessante Studie
Die Universität Wien hat eine sehr interessante Studie veröffentlicht, die über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit 20 Hunden durchgeführt wurde. Die Tiere wurden sechs Monate vegan ernährt, und zwar mit einer veganen Futtermischung, die alle speziellen Nährstoffbedürfnisse des Hundes berücksichtigt hat. Die anschließenden klinischen Tests ergaben, dass keinerlei Unterschiede bei der Gesundheit der Tiere festgestellt wurden, auch die Befürchtung, dass es zu einem Mangel an Eisen und B12-Vitaminen kommt, wurde nicht bestätigt. Allerdings fehlt es an Langzeitstudien, um die Aussagen der Wiener Studien zu untermauern.
Wie kann veganes Hundefutter selbst hergestellt werden?
Wenn es um die Gesundheit des Hundes geht, wollen viele Herrchen nichts dem Zufall überlassen und veganes Hundefutter lieber selbst herstellen. Das ist zwar möglich, aber aufwendig, da das Futter sehr ausgewogen sein muss. Folgende Zutaten sollten auf keinen fehlen:
- Kohlehydrate
Das vegane Hundefutter sollte zu 40Prozent aus Kohlehydraten bestehen. Gute Quellen sind Nudeln, Kartoffeln, Quinoa, Polenta, Haferflocken, Couscous und auch Reis. Haferflocken haben zudem den Vorteil, dass sie das Futter gut binden.
- Proteine
30Prozent des veganen Futters sollte aus Proteinen, also aus Eiweiß bestehen. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen enthalten sehr viel Eiweiß, aber sie sollten immer ausreichend lange eingeweicht und gekocht werden, bevor sie der Hund in einer Mahlzeit bekommt. Um das Futter leichter verdaulich zu machen, können Kümmel oder Bohnenkraut hilfreich sein.
- Vitamine
Wenn es um die nötigen Vitamine geht, dann steht der Kreativität nichts im Wege, denn Gemüse ist die beste Vitaminquelle, die es gibt. Karotten und Wirsing, Rote Bete und Kürbis, Zucchini und Blumenkohl – jeder Hund hat seine persönlichen Vorlieben. Rund 27 Prozent des selbst gemachten veganen Futters sollte aus Gemüse bestehen. Das Gemüse sollte aber gegart sein, denn dann kann es der Körper als Vitaminquelle besser verwerten.
- Öl
Rund drei Prozent des veganen Hundefutters sollte Öl ausmachen, besonders gut geeignet sind Rapsöl und Sonnenblumenöl, infrage kommt aber auch ein kalt gepresstes Olivenöl, Lein- oder Hanföl.
Spaghetti mit einer Bolognese-Soße aus Sojabohnen schmecken auch dem Hund, allerdings sollte hier darauf geachtet werden, dass das Futter nicht mit Salz oder anderen Gewürzen abgeschmeckt wird.