Schweine begleiten den Menschen schon seit vielen tausend Jahren, aber sie wurden immer als reine Nutztiere gehalten. Schweine wurden in früheren Zeiten, anders als Rinder, nicht im Haus gehalten, sie waren und sind in erster Linie Fleischlieferanten, aber sie können auch unterhaltsame Hausgenossen sein, wenn sie die richtige Größe haben. Minischweine haben die perfekte Größe, aber sie werden nicht nur aufgrund ihrer Größe immer öfter als Haustiere gehalten, Schweine sind nicht dumm und das macht sie zu einer Alternative zu Hund und Katze.
Minischweine als Haustiere
Minischweine werden als Haustiere immer beliebter, denn die Schweinchen sind um einiges kleiner als ihre großen Verwandten, sie haben jedoch die gleichen Charaktereigenschaften. Anders als bei Hunden gibt es für die Mininaturschweine keine Standards, wenn es um die Rasse geht, es kann daher durchaus passieren, dass in einem Wurf Schweine in verschiedenen Größen zu finden sind. Ursprünglich wurden Schweine kleiner gezüchtet, damit sie für medizinische Versuche eine handliche Größe haben und damit auch geringere Kosten verursachen. Als Haustier wurde das Minischwein zuerst in den USA ein Hit, dann schwappte die Welle auch nach Europa über. Es gibt Minischweine in unterschiedlichen Größen. Extrem klein sind die sogenannten Teacup Pigs, die nicht großer werden als ein Ferkel und die nicht mehr als zehn Kilogramm auf die Waage bringen. Aber es gibt auch größere Schweine, die bis zu 60 Kilogramm schwer werden können.
Die richtige Haltung
Miniaturschweine sind sehr saubere Tiere, denen man gute Manieren beibringen kann, aber sie sollten trotzdem nicht nur in der Wohnung gehalten werden. Minischweine brauchen einen Auslauf im Garten und sie müssen die Möglichkeit haben, sich wie echte Schweine im Dreck zu suhlen. Zwinger oder Pferch sind für die kleinen Schweine kein Thema, denn dann fühlen sich die geselligen Tier schnell ausgegrenzt. Die Familie ist der Ersatz für die Rotte und da die kleinen Schweine sehr verschmust und auch anhänglich sind, wird es kein Problem sein, sie in die Familie zu integrieren. Schweine sind gerne in Bewegung, sie wollen rennen, grasen und die Sonne genießen. Daher ist es wichtig, sie bei jedem Wetter nach draußen zu lassen, wenn sie nur in der Wohnung gehalten werden, dann treten die gleichen gesundheitlichen Probleme auf wie bei Tieren in der konventionellen Schweinemast.
Was fressen die Schweinchen?
Schweine gelten als Allesfresser und machen immer den Eindruck, als hätten sie ständig Hunger. Das stimmt so aber nicht, denn der Mensch hat das Schwein zu einem Allesfresser gemacht, um es schneller mästen zu können. Minischweine benötigen eine gesunde Mischkost, damit sie gesund bleiben und dazu gehört unter anderem ein Brei aus Hafer, Gerste, Mais und Weizen, der mit Wasser angerührt wird. Neben dem Getreideschrot fressen die kleinen Schweine auch gerne Obst, trockenes Brot, Stroh und Heu. Frisches Brot ist allerdings verboten, denn das kann zu starken Blähungen und Problemen mit der Verdauung führen. Auch Gras dürfen Schweine nur in kleinen Portionen bekommen, denn wenn sie zu viel davon fressen, dann kann das unter Umständen sogar zum Tod führen. Als kleine Leckereien kommen Gurken, Tomaten, Kürbis oder auch Fenchel gut an.
Schweine sind Herdentiere
In der freien Natur leben Schweine in Gruppen oder Rotten zusammen und da der Mensch kein Ersatz für einen Artgenossen ist, sollte man nach Möglichkeit mindestens zwei der kleinen Schweine halten. Tiere, die alleine gehalten werden, werden nicht selten aggressiv und leiden schnell unter Langeweile. Wenn bereits ein Tier im Haus lebt, dann sollte das zweite Schwein zunächst auf Sichtkontakt getrennt werden, denn die Tiere müssen sich erst aneinander gewöhnen. Wer einen Eber und eine Sau hat, der kann beobachten, dass sich der Eber dem weiblichen Tier unterordnet, denn in der Schweinegruppe hat immer die Frau das Sagen.